Merlo Wartung: So läuft´s rund
Bremen, 09.12.2024
10 min Check – 100 % Output
Häufig sind Teleskoplader die härtesten Arbeitstiere am Platz. Keine Seltenheit: 2.000 Betriebsstunden pro Jahr und mehr. Die richtige Wartung und Pflege sind wichtig, damit der Merlo zuverlässig durchpowert.
Du denkst: Leichter gesagt, als getan? Der Alltag lässt oft wenig Luft für die kleinen Dinge …
Es kann ganz einfach sein. Täglich zehn, manchmal 15 min. Und du hast lange Freude an der Investition in das Hochleistungsgerät.
Etwas Einsatz am Merlo zahlt sich aus. Gut gewartet und gereinigt heißt:
- bessere Restkauf-Werte
- längere Lebensdauer
- hohe Leistungsparameter …
Du kennst die Geschichte.
Prinzip Fett – Wasser – Öl – Luft
Der Rundgang zur Wartung ist wirklich easy. Und alles andere als langweilig.
Ulrich Ellmers (Uli) und Henning Thaden zeigen den Grundablauf am Beispiel eines Turbofarmers.
Mit dabei: reichlich Praxis-Tipps. Welche Öle, Fette, der richtige Umgang mit den Filtern etc.
Im Blog und Video können wir nicht für jedes Modell gültig lückenlos alle Wartungspunkte abgehen. Du kannst unsere Darstellung auf alle starren Maschinen übertragen. Bis hin zu unserem alten P 30.7 EVS. Das Prinzip ist das gleiche.
Wir werben für ein Grundverständnis der wesentlichen Inhalte. Denn: Eigentlich ist es nicht viel, was du relativ leicht in die Routine integrieren kannst.
Wichtig: Zu jedem unserer Merlo Teleskoplader liefern wir eine individuelle Bedienungsanleitung inkl. des Wartungsprogramms. In über 20 Sprachen kannst du die Dokumente via Ersatzteil-Service (deines autorisierten Merlo Partners) bestellen.
Bedienungsanleitung lesen nicht vergessen!!! 🙂
Ulrich EllmersTechnik – Merlo Deutschland
Unser Basisablauf ersetzt nicht die Anleitung der Maschine. Varianten und Veränderungen an den Teleskopladern sind möglich.
Fett: Die Schmierpunkte + Schmiernippel
Täglich schmieren. Im Handbuch steht alle sieben Tage oder 50 Betriebsstunden. Hier ist es stark abhängig vom Einsatz der Maschine. Viel Staub, viel Dreck? Dann empfehlen wir ganz klar: täglich abschmieren! Jeden Morgen ein paar Schläge Fett.
Gut zu wissen: Alles, was sich dreht, kann auch geschmiert werden.
Henning ThadenRegional-Verkaufsleiter – Merlo Deutschland
Ein Rundgang um die Maschine beginnt am besten hinten, am Heck. Das A und O sind die Achsen. Sie brauchen reichlich Fett.
Die Achsen
Die wichtigsten Schmiernippel an der Vorder- und Hinterachse (Beispiel Turbofarmer)
Um eine Hinterachse korrekt abzuschmieren, solltest du idealerweise die Achse entlasten, indem du Gewicht vorne aufnimmst. So stellst du sicher, dass das Fett auch wirklich in jede Ecke kommt.
Wir haben zwei wichtige Fettnippel pro Portal, einmal unten und einmal oben. Das gilt für Vorder- und Hinterachse.
Der Ausleger
Die Schmierpunkte der Teleskoparmes und seiner Bauteile (Beispiel Turbofarmer)
Ulis Praxis-Tipp:
„Die Fläche des Auslegers sollte nach Bedarf geschmiert werden. Man kann das einfach sehen und auch fühlen, ob geschmiert werden muss oder nicht. Aber man kann es am besten wirklich mit einem Finger einfach einmal überstreichen. Da merkt man sofort, ob noch Schmierreste dort sind oder nicht.“
Achtung: Wirklich nur schmieren, wenn der Arm ganz eingefahren ist.
Der Hersteller empfiehlt am Ausleger, Schmieröl zu verwenden. Die Kosten von Sprühöl sind höher. Laut unserem Merlo-Deutschland Technik-Team ist Sprühen in der Praxis leichter zu handhaben.
Der Geräteträger
Die Schmierpunkte an der Geräteaufnahme (Beispiel Turbofarmer)
Ein ganz wichtiger Punkt ist der Geräteträger. Hier haben wir die höchste Belastung.
Den Verriegelungs-Zylinder bitte nur einmal in der Woche mit einem Hub Fett schmieren. Je nachdem, wie du die Maschine nutzt. Unter welchen Bedingungen du die Maschine einsetzt, musst du selbst entscheiden, wie oft du sie schmierst.
Unsere Empfehlung ist, bei hartem, intensivem, staubigen Einsatz täglich vor allen Dingen die Achsen und den Geräteträger zu schmieren.
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Wasser = Flüssigkeiten = Öl
Das AdBlue im Tank sollte nicht zu sehr hin und her schwappen können, deswegen immer halbvoll für eine korrekte Qualitätsmessung.
Das Schauglas zum Hydrauliköl-Stand muss immer zwischen Minimum und Maximum gefüllt sein. Dafür muss der Ausleger abgesenkt und eingefahren sein. Du kannst es über den Einfüllstutzen direkt am Schauglas auffüllen. Es braucht 46er Hydrauliköl.
Bei der Bremsflüssigkeit haben wir einen Pegelschalter. Hier muss regelmäßig kontrolliert werden. Dazu unter der Lenksäule die beiden Schrauben lösen, den Deckel entfernen. Falls die Bremsflüssigkeit aufgefüllt werden muss, einfach den Behälter öffnen. Nachfüllen kannst du gewöhnliche Dot4-Bremsflüssigkeit.
Die Tanks im Motorraum für das Hydrauliköl und das Kühlwasser haben einen unterstützenden Pegel-Schalter. Trotz der Pegelschalter raten wir dir, den Füllstand regelmäßig zu kontrollieren.
Luft = Filter
Bitte puste den Kühler regelmäßig mit einem Kompressor aus. Dazu musst du das Sieb über die Flügelmuttern entfernen. Reinige vorsichtig mit der Lanze die einzelnen Kühlelemente. Ganz wichtig: auch zwischen den Kühlelementen durchzupusten. Dann kann sich dort weniger Dreck ansammeln. Und komm nicht zu dicht an die Lamellen heran. Dann bleiben sie unversehrt und die Kühlwirkung hält länger an.
Unsere Empfehlung für den Motorfilter: nicht auspusten. Bei hoher Verschmutzung auf dem Feld höchstens einmal kurz aufschlagen, damit grober Dreck rausfällt. Henning: „In der Kundschaft höre ich Stimmen, die doch Erfahrungen gemacht haben, dass sie den Filter vorsichtig auspusten. Es wird, wie gesagt, nicht empfohlen. Da gehen die Meinungen auseinander.“
Noch was?
Neben der Wartung ist das regelmäßige Reinigen besonders wichtig.
Uli: „Wenn ich zu Kunden auf den Hof komme, die einfach Maschinen haben, wo ich auf den ersten Blick sehe: die werden sauber gemacht, was ja auch zur Wartung dazugehört. Und jemand kümmert sich wirklich darum. Da ist ein Fahrer, der sich verantwortlich zeigt. Dann haben diese Kunden definitiv weniger Probleme.“
Wir wünschen gute Fahrt und erfolgreiche Teleskoplader-Einsätze.
Fragen?
Wir beantworten sie gern.
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